F. Radspieler GmbH & Co KG
Seit 1841.
"man muss sich jeden Tag ein klein wenig ändern und dennoch der Selbige bleiben" - Hubert von Seidlein
Seit über 180 Jahren geht die Firma Radspieler Ihren Weg im Wandel der Zeit.
Vom Vergolder zum Hoflieferanten bis hin zum heutigen Einzelhandel in der nun 7. Generation, welche Sie gerne persönlich in der Hackenstraße begrüßt.
unsere ganze Firmengeschichte:
Der Firmengründer Josef Radspieler wurde am 12 August 1819 in München geboren.
Er erlernte das Vergolder Handwerk und eröffnete 1841 eine Vergolder Werkstatt im Haus Eisenmannstr 2.
7 Jahre später erwirbt er das Haus Hundskugel 7, das Palais des Grafen Rechberg (das Gebäude in der heutigen Hackenstraße). Das Vergolderwarengeschäft und sein Privatsitz werden in die Hackenstraße verlegt.
Josef Radspieler führt die Firma bis in die sechziger Jahre des 19. Jahrhunderts. Einen Teil seiner Einkünfte erzielt er durch die Fertigung von Rahmen und Spiegeln. Diese fertigte er für Privatkundschaft wie beispielsweise Wenglein, Spitzweg, Lenbach, Schwind und viele weitere an. Neben der Privatkundschaft sind die wichtigsten Auftraggeber die Kirche und der königliche Hof.
Die Firma Radspieler renoviert und stattet Kirchen in ganz Bayern aus, beispielsweise in Wemding, Reichenhall, Amberg, Lindau, Pipping und an vielen weiteren Orten. In München arbeitet die Firma Radspieler unter anderem in den Kirchen in Berg am Laim, Ramersdorf, der Asamkirche, dem Dom und im Bürgersaal.
Für König Ludwig II wirkt sie am berühmten Wintergarten über dem Hofgartentrakt der Residenz mit, sie fertigt den Thronsessel für Ludwig II und richtet das königliche Apartment in der Residenz ein. Nach diesen Arbeiten wird Radspieler zum „Königlich Bayerischen Hof Vergolder“ ernannt. Zudem wird Josef Radspieler in dieser Zeit zum Mitglied des Landtages, Magistraten und zum Gemeindebevollmächtigten ernannt. Zu seinem 70. Geburtstag wird er mit der Bürgermedaille der Stadt München geehrt. Die Bayerische Krone ehrt ihn und verleiht ihm das Ritterkreuz des Verdienstordens.
1889 überlässt Josef Radspieler seinem Sohn Franz Radspieler und seinem Zieh- und Schwiegersohn Anton Lippert das Geschäft.
Im Jahre 1904 stirbt Josef Radspieler.
Franz Radspieler wird in dieser Zeit königlicher Kommerzienrat und Anton Lippert führt das Geschäft alleine weiter.Anton Lippert trägt im Wesentlichen zum Aus- und Umbau des Radspielerhauses bei. 1923 stirbt Anton Lippert mit achtzig Jahren.
An seine Stelle tritt sein Enkel Peter von Seidlein, Diplomingenieur und Architekt.
Er passt das Angebot der Firma Radspieler an die neue Zeit an und macht aus dem Nebenbetrieb Schreinerei nun den Hauptbetrieb. Die Vergolderei wird als Nebenbetrieb bis nach dem 2. Weltkrieg weitergeführt. 1922 heiratet er die Buchbinderin Mea Kronenbitter.
Neben Buchbindearbeiten beginnt Mea von Seidlein auch Waren einzukaufen die für Radspieler neu sind wie z.B.: Trinkgläser aus Österreich, Spielzeug aus Südtirol und besondere Körbe.
1935 stirbt Mea von Seidlein mit 42 Jahren und hinterlässt 3 Söhne.
1937 heiratet Peter von Seidlein , Nandl von Hayek. Sie ist ebenfalls eine Buchbindemeisterin. Sie führt die Buchbinderei weiter.
Peter von Seidlein pflegt im Möbelentwurf einen Stil, den man als handwerklich betonte neue Sachlichkeit bezeichnet. Radspieler arbeitet mit und für Architekten wie beispielsweise Döllgast, Gsaenger, Hillerbrand, Wiederanders und vielen weiteren.
Die Firma Radspieler übersteht die Kriegsjahre und beginnt 1945 wieder zu arbeiten.
1958 gründet Hubert von Seidlein (Sohn von Peter von Seidlein) für den Radspieler eine Filiale in der Residenzstraße. Hier werden nun Gläser, Tischdecken, Spielzeug und vieles mehr angeboten. Die Waren werden zum größten Teil selbst importiert aus Italien, Skandinavien, Frankreich, England, Indien und anderen Ländern.
Gretl von Seidlein (Enkelin von Gabriel von Seidl) und Frau von Hubert von Seidlein ist gelernte Malerin und Schülerin von Josef Hillerbrand. Sie formt sehr wirkungsvoll das bis heute charakteristische Erscheinungsbild der Firma Radspieler. Sie entwarf z.B.: Stoffe, Tragetaschen, Geschirrtücher, Schriftzüge und vor allem Schaufensterdekorationen. Sie starb 1983.
Peter von Seidlein zieht sich 1968 aus dem Geschäft zurück.
Hubert und Rasso von Seidlein übernehmen die Geschäftsführung.
1968 entsteht ein Spezialgeschäft für Baumwolle, Leinen und Seide in der Hackenstraße.
1993 zieht der Laden aus der Residenzstraße in das Haupthaus in der Hackenstraße um.
2011 hat Hubert von Seidlein die Geschäftsführung an seinen Sohn Peter von Seidlein übergeben, ist selbst aber immer noch aktiv am Geschäftsleben beteiligt.
Das Streben nach Qualität und nach der eigenen Note ist seit Jahrzehnten das Wichtigste für die Firma. Das macht viel Mühe, aber auch viel Freude für die heutige und hoffentlich auch für weitere Generationen der Familie.